Die bereits zwischen der Kirchengemeinde Pries-Friedrichsort und dem Verein United4Rescue bestehende Bündnispartnerschaft geht nun auf die Kompass-Kirchengemeinde über.
Die Taufe des ehemaligen Kieler Forschungsschiffs Poseidon als „Sea-Watch 4“ vor fünf Jahren ist Vielen noch in lebendiger Erinnerung. Inzwischen ist das Schiff der Seenotrettungsorganisation SOS Humanity als „Rescue 1“ unter deutscher Flagge im Mittelmeer unterwegs. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen gibt auf dem Schiff u.a. einen Schutzbereich speziell für Frauen und Kinder und eine Krankenstation.
Die „ Rescue 1“ ist eines von vier Schiffen, die durch United4Rescue gefördert werden. Der gemeinnützige Verein unterstützt die zivile Seenotrettung im Mittelmeer und hilft, Leben zu retten. Zugleich ist United4Rescue ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hunderter Organisationen, die die Überzeugung eint, dass man keine Menschen ertrinken lässt. Das Bündnis setzt sich öffentlich für Seenotrettung und sichere Fluchtwege ein. Alle Menschen, die auf ihrem Weg über das Mittelmeer ertrinken, haben Schutz und eine menschenwürdige Zukunft für sich und ihre Familien gesucht. Verfolgung, Krieg, Armut, Unrecht und Klimawandel haben sie dazu gebracht, ihre Heimat zu verlassen.
Solange die Fluchtursachen nicht wirksam bekämpft werden und staatliche Seenotrettung fehlt, ist sie unsere humanitäre Pflicht. Der Kirchengemeinderat unterstützt daher die vier Forderungen von united4rescue:
I. Pflicht zur Seenotrettung
Die Pflicht zur Seenotrettung ist Völkerrecht und das Recht auf Leben nicht verhandelbar. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssen dies auf dem Mittelmeer gewährleisten.
II. Keine Kriminalisierung
Die zivile Seenotrettung darf nicht länger kriminalisiert oder behindert werden.
III. Faire Asylverfahren
Bootsflüchtlinge müssen an einen sicheren Ort gebracht werden, wo sie Zugang zu einem fairen Asylverfahren haben. Dazu haben sich die europäischen Staaten verpflichtet. Das Non-Refoulement-Gebot ist zwingendes Völkerrecht: Menschen dürfen nicht zurück in Länder gebracht werden, wo ihnen Gefahr droht und sie rechtlos sind.
IV. Sichere Häfen ermöglichen
Städte und Kommunen, die zusätzliche Schutzsuchende aufnehmen möchten, sollen diese Möglichkeit erhalten.
Informationen: united4rescue.org